Blockhaus Hs.-Nr. 97
Das Areal des Bauerngutes Hs.-Nr. 97 befindet sich im abfallenden Terrain am Weg zum Dorf Brlenka. Der geschlossene Vierseithof mit einem Blockbau im Norden und einem Speicher mit Unterfahrt im Südtrakt ergänzte eine polygonale, östlich vom Objekt situierte, Scheune. Der älteste Bestandteil des Bauernhofes ist ein Blockhaus, das sich durch einen archaischen, dreiteiligen Grundriss auszeichnet. An den zentralen Flur mit einem ins Geschoss führenden Treppenhaus und einer Feuerstelle in der nordwestlichen Ecke knüpfen im Westen eine Stube und im Osten eine einstöckige Kammer an. Der Keller aus Bruchstein mit einem Tonnengewölbe unter der Kammer ist ebenfalls vom zentralen Flur aus zugänglich. Im ersten Stock über dem Flur befinden sich Eingänge in die obere Kammer und zu einem nicht mehr vorhandenen Außengang, der auf die anliegenden Wirtschaftsgebäude im östlichen Teil des Bauernhofes überging. Der besondere Wert des Gebäudes besteht im authentisch erhaltenen Kern des Hauses, einschließlich der vielen Baudetails (Schulterbogenportale mit Wendebohlentür), welche allesamt dendrochronologisch auf die Jahre 1616/1617 zu datieren sind. Das Objekt wurde lediglich im Jahre 1836 umgebaut, als die in die Stube führenden Fenster ausgewechselt und Änderungen an der Feuerung vorgenommen wurden, denn der Rauchschlot aus Holz und Lehm wurde durch eine Konstruktion aus Mauerwerk ersetzt. Das Objekt befand sich langfristig in einem schlechten bautechnischen Zustand, es drohte, dass es abstürzen würde oder abgerissen werden müsse. Eine Erneuerung des Baus auf dem ursprünglichen Erbauungsort war nicht möglich, weshalb es im September 2015 transferiert und allmählich erneuert wurde.